„Wir feiern im kleinen Kreis.“ Steht das in einer Anfrage für eine Berliner Hochzeit, weiß ich, das sind ungefähr 12-30 Gäste.
In diesem Fall kam die Anfrage für eine Hochzeit in Tel Aviv – mit „nur“ 250 Gästen. Unvorstellbar für mich, eigentlich bis zur letzten Minute, wie es wohl werden wird.
Anne & Roy haben ein knappes Jahr vorher heimlich und nur mit mir als Fotografin in Berlin geheiratet und sich damit ihren ganz privaten Moment vom Ja-Sagen geschaffen.
Zusammen mit ihren Familien und Freunden aus aller Welt durfte ich sie dann insgesamt drei Tage begleiten. Drei heiße Tage in Israel, die sich für immer, im wahrsten Sinne des Wortes, bei mir eingebrannt haben. 34 Grad bei unerträglichen 90 % Luftfeuchtigkeit, und dennoch schwebte ein unbeschreibliches Glücksgefühl über allem. Das Meer vor der Haustür, warm wie eine Badewanne, das unfassbar gute Essen, und überall fröhliche, sich umarmende Menschen. Wiedersehensfreude und neue Bekanntschaften – und dazwischen die Beiden, mehr telefonierend, organisierend, um es für alle Gäste unvergesslich schön zu machen.
Am Vorabend gab es ein ungezwungenes ‚Get-together‘ am Strand, was seinen Höhepunkt nach Sonnenuntergang fand, wenn nach jüdischem Brauch die Braut vor der Hochzeit ins Wasser geht und von den weiblichen Familienmitgliedern und Freundinnen wieder empfangen wird.
Am nächsten Morgen stand die Luft vor Hitze und Aufregung. Ich hatte wirklich Gänsehaut als ich die Terrasse mit der „Chupa“ betrat und sich die Gäste langsam einfanden. Die Trauung selbst war unvergesslich schön, nicht zuletzt weil beide Elternpaare ganz nah bei Ihren Kindern standen.
Noch nie habe ich die Verbindung zweier Familien, die durch eine Hochzeit entsteht, deutlicher wahrgenommen als in diesen Momenten.
Die anschließende Feier wurde eine rauschendes Fest mit viel Tanz, vielen Überraschungen und ganz viel „Mazeltov“!